GALERIE SCHIPPER im INTERDRUCK
Presse: Kreuzer - Das Leipziger Stadtmagazin :: xx. 07. 2002
Monatliche Untersuchung
Die Galerie Interdruck erforscht Grenzbereiche


Die Galerie Interdruck Schipper/Patitz in der Göschenstraße liegt etwas ab vom Wege. Die Betreiber haben diesen Vorwurf schon oft gehört und sind dennoch überzeugt von dem Standort. In der Fabrikarchitektur des ehemaligen VEB Interdruck präsentieren sie Ausstellungen, mit denen sie Grenzbereiche der bildenden Kunst erforschen.

Frank Patitz (36) hat an der HGB Buchkunst studiert und erwarb den Meisterschüler-Abschluss für Medienkunst. Auch Bernhard Schipper (32) ist Medienkünstler; sein Diplom wurde 2000 mit dem ars lipsiensis ausgezeichnet. Seither betreiben sie ihr "Galerie-Labor" und setzen neben traditioneller Bildkunst auf Ausdrucksformen, die normalerweise nicht im Kunstkontext entstehen: Gebrauchsgrafik, Graffiti, Spielzeug, Tattoos.

Was zeichnet die verschiedenen visuellen Medien aus? Was verbindet die Tätowierung mit der Zeichnung, das gemalte Bild mit Graffiti? Weiche künstlerischen Qualitäten besitzt Spielzeug? Die monatlich wechselnden Einzelausstellungen nähern sich genau diesen Fragen. Schipper und Patitz ist vor allem daran gelegen, den Blick zu schärfen. Sie genießen die Übertretung der anerkannten Genregrenzen und setzen munter kunstfremde Arbeiten ins helle Galerielicht. Ein Resultat der Laborarbeit könnte sein, dass z. B. Künstler aus der Graffiti-Szene tatsächlich beginnen, Berührungspunkte mit völlig fremden künstlerischen Genres und Arbeitsweisen zu finden.

An jedem ersten Freitag des Monats laden die beiden Galeristen zur Vernissage, um die aktuellen Untersuchungsergebnisse vorzuweisen. Ab 5. Juli zeigt HGB-Meisterschülerin Bea Meyer neue Objekte aus ihrer Textilproduktion. Außerdem expandierte das Team in Richtung Stadtzentrum. Das Schipper~Patitz Foyer im Bürocenter im Musikviertel fungiert als erweitertes Schaufenster der Galerie. Schipper~Patitz Laden ist eine Kooperation mit der Gutenberg Verlagsanstalt: In deren Laden am Burgplatz gibt es Druckgrafik zu sehen und zu kaufen. In beiden Lokalitäten stellt noch bis August Tim von Veh vielschichtige und filigrane Grafiken aus.

Sandra Rendgen
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